Gesundheit

Älterwerden sportlich nehmen

Sport ist nur etwas für junge, gesunde Menschen? Auf keinen Fall. Für jedes Alter gibt es geeignete Sportarten und -intensitäten. Wer glaubt, aufgrund körperlicher Einschränkungen keinen Sport treiben zu können, sollte erst recht damit anfangen. Denn maßvolle Ganzkörperbewegung verstärkt die Beschwerden nicht, sondern lindert sie. Häufig ist Bewegungsmangel sogar selbst der Hauptgrund für die Schmerzen, Abnutzungen, Verspannungen und Bewegungseinschränkungen.

Jugendlichkeit durch Bewegung und Normalgewicht

Wer sich außerdem ausgewogen ernährt, nicht raucht, sein Körpergewicht im Normalbereich hält und das Leben positiv und entspannt nimmt, hat alle Weichen für Jugendlichkeit im Alter gestellt. Körperliche Aktivität verhilft dem Körper zu allen Ressourcen, die er zum Ausgleich von Alterungsprozessen braucht, und ist außerdem das beste Medikament gegen schlechten Schlaf.

Sportliche Bewegung macht Spaß, schenkt Erfolgserlebnisse und verschafft Kontakte zu Gleichgesinnten. Schwitzen und den Kreislauf auf Trab bringen, überhaupt die ganze Energie des Körpers spüren, all das ist außerordentlich gesund – für Körper und Geist.

Sportliche 60-Jährige sind fitter als inaktive 40-Jährige

Wer regelmäßig Sport treibt, verbessert nicht nur seine Chancen auf anhaltende Gesundheit. Ein gut trainierter 60-Jähriger wird z. B. auch einem sportlich nicht aktiven 40-Jährigen in Sachen körperlicher und geistiger Frische spürbar überlegen sein.

Bewegung hilft bei körperlichen Beschwerden

Mit regelmäßiger Bewegung bleibt man nicht nur in Form und beugt einer Vielzahl von Krankheiten vor. Gute Erfolge kann man auch dann noch erzielen, wenn bereits Schmerzen und Einschränkungen bestehen. Nicht selten ist Sport gerade dann ein wichtiger Bestandteil der Behandlung (für den allerdings keine Pharmafirma wirbt). Denn die Bewegung reguliert und schmiert die Gelenke, reduziert Entzündungsprozesse und unterstützt Kraft, Ausdauer sowie die Körperstatik und -koordination. Wer sich regelmäßig intensiv bewegt, verletzt sich deutlich seltener z. B. durch Stürze. Dies setzt natürlich voraus, dass der Sport selbst keine Verletzungen produziert. So sollte man altersentsprechend z. B. bei Rad- oder Ballsport behutsam sein (Vorsicht auch bei schnellen E-Bikes), während Ganzkörpersportarten wie Langlauf, Fitnesstraining, Schwimmen, Nordic Walking, Crosstrainer oder Tanzen in praktisch jedem Alter möglich und förderlich sind.

Bewegung ist das beste Herzmedikament

Bewegung verringert fast allen gesundheitlichen Beschwerden und Ereignisse, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, z. B.:
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschließlich Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall
• Bluthochdruck
• Diabetes mellitus Typ 2
• Rückenbeschwerden
• Infektanfälligkeit, chronische Entzündungen
• Osteoporose
• Arthrose
• Übergewicht
• verschiedene Arten von Krebs
• Beschwerden in den Wechseljahren

Steifheit und Schmerzen? Aktivität statt Schonung!

Früher forderte man kranke Menschen auf, sich keinesfalls anzustrengen. Inzwischen hat man erkannt, dass lang andauernder Bewegungsmangel außerordentlich gesundheitsschädlich ist und noch kranker machen kann. Körperliche Aktivität kräftigt – abgesehen von kurzfristigen akuten Erkrankungen – hingegen den gesamten Organismus. Bewegung wirkt sich positiv auf die Durchblutung der Organe aus, sie stärkt das Herz, senkt erhöhten Blutdruck, reguliert die Fett- und Zuckerwerte des Blutes, kräftigt die Skelettmuskulatur, erhöht die Knochendichte, baut Übergewicht ab, stärkt das Immunsystem und lindert Wechseljahresbeschwerden. Dabei sollte die Bewegung immer im aeroben, also entspannten Bereich stattfinden. Schwitzen und tiefes Atmen sind erwünscht, Höchstleistungen, Herzklopfen oder Erschöpfung nicht. Nach Operationen oder einer längeren, krankheitsbedingten Bettruhe gehört ein leichtes körperliches Aufbautraining ebenfalls fast immer zum Genesungsprogramm.

Auch im hohen Alter fit und selbstständig

Das Problem vieler älterer Menschen besteht in ihrem oft extrem reizarmen Alltag, insbesondere wenn sie allein leben. Sie sind zum Teil unsicher auf den Beinen und wollen anderen nicht zur Last fallen, haben oftmals auch Angst vor Stürzen oder - besonders zurzeit - Infektionen.

Dies macht nicht nur einsam, krankheitsanfällig und depressiv, sondern auch die Muskeln verlieren ihre Spannkraft und Elastizität. Die Folge: Mehr als ein Drittel aller über 65-Jährigen stürzt einmal im Jahr, bei den über 80-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte. Insgesamt werden jährlich rund fünf Millionen Stürze älterer Menschen gezählt: Rund 200.000 Krankenhausaufenthalte sind deshalb erforderlich.

Welche Art von Bewegung passt zu mir?

Ganzkörpersportarten wie Schwimmen und Fitnesstraining zählen zu den gesündesten Bewegungsformen für jedes Alter. Trainer können bei Bedarf die richtigen Übungen zeigen und Einweisungen geben. Doch auch, wenn Schwimmbäder und Fitnessstudios geschlossen sind, stehen viele Übungen zur Verfügung. Dies reicht vom heimischen Crosstrainer über Fahrradfahren, Langlauf, Laufen, (Nordic) Walking und Wandern bis hin zu gymnastischen Übungen wie Bein-, Arm- und Oberkörperkreisen oder einfach Tanzen zu Musik. Bei körperlichen Einschränkungen sollte man die Bewegungsform jeweils mit einem Trainer oder Physiotherapeuten abstimmen. Nicht vergessen: Bei Bewegung geht es vielmehr um Regelmäßigkeit (mehrmals pro Woche) als um Intensität.

Mit Bewegungstraining Stürze vermeiden

Wer sich bereits körperlich anfällig und unsicher fühlt, kann mit zwei kleinen Tests feststellen, ob er noch sicher genug auf den Beinen ist: Wer mehr als 15 Sekunden braucht, um fünfmal ohne Hilfe der Arme von einem Stuhl aufzustehen und sich wieder hinzusetzen, ist ein dringender Fall für gezieltes Krafttraining: Trainierte Muskeln sind besser geschützt vor Überlastungen und Unfällen. Außerdem erhöht Krafttraining die Knochendichte und schützt deshalb vor osteoporosebedingten Brüchen.

Mindestens fünf Sekunden sollte man ohne Probleme wie ein Seiltänzer auf einer Linie stehen können (danach Stehen auf einem Bein versuchen). Andernfalls sind Übungen zu Koordination und Gleichgewicht angeraten. Sicherheit und Bewegung heißt die Parole, nicht Sicherheit statt Bewegung.

Menschen an Darmkrebs. Die meisten dieser Todesfälle wären durch die Darmkrebs-Vorsorge vermeidbar. Wir müssen noch Wege finden, mehr Menschen zu motivieren, die potenziell lebensrettenden Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs zu nutzen.“

Quelle: www.text-gesundheit.de

Foto: © goodluz - stock.adobe

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