Gesundheit

Bauchschmerzen: Sind Nierensteine schuld?

Nierensteinerkrankungen haben in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Die Gründe dafür sind nicht völlig geklärt. Typischerweise zeigt sich ein Nierenstein mit scharfem, krampfendem Schmerz im Rücken und in der Seite oder im Unterbauch, später auch in der Leiste. Häufig kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu. Es können aber auch – besonders bei Kindern – unspezifische Bauchschmerzen auftreten. Daher sollten diese, wenn keine andere Ursache ersichtlich ist und sie nicht von selbst zurückgehen, ärztlich abgeklärt werden.

Nierensteine entstehen, wenn Kalzium Harnsäure und insbesondere Oxalat in zu hoher Konzentration im Urin auftreten oder nicht mehr richtig abgebaut werden. Das Risiko steigt mit einer genetischen Veranlagung, geringer Trinkmenge und oxalatreicher Ernährung (z. B. große Mengen Rhabarber, Spinat, Rote Bete, Tee, Kaffee, Cola, Schokolade oder Nüsse). Auch eine erhöhe Zufuhr von tierischem Eiweiß erhöht das Risiko, ebenso wie die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Vitamin D und A, Furosemid (Diuretikum zur vermehrten Harnbildung), Ceftriaxon (Antibiotikum) oder Topiramate (Mittel gegen Epilepsie) kann das Risiko für Steinleiden in seltenen Fällen erhöhen. Häufig auftretende Harnwegsinfektionen können zur Bildung von Infektsteinen führen.

Anhand der Lage der Schmerzen oder wenn rote Blutkörperchen im Urin nachweisbar sind - im Extremfall sogar mit einer Rotfärbung des Urins - und mithilfe des Ultraschalls lässt sich in vielen Fällen die Diagnose stellen. Im Ultraschall kann man neben der Steindarstellung, häufig auch eine vorhandene Harnstauung sehen, welche die Dringlichkeit der Therapie zeigt.

Zunächst versuchen Ärzte zu erreichen, dass der Stein von alleine abgeht, u. a. durch hohe Trinkmenge und medikamentöse Unterstützung. Ist dies nicht möglich, zertrümmern sie den Stein mit Ultraschallimpulsen (Stoßwellenlithotripsie). In seltenen Fällen kann auch eine Operation erforderlich sein, die i. d. R. minimalinvasiv erfolgt.

Um eine erneute Steinbildung und zukünftig starke Schmerzen zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Ursache für die Entstehung eines oder mehrerer Steine gefunden wird. Hier hilft eine chemische Analyse des entfernten Steines. Der Stein ist nur die Folge einer Erkrankung bzw. eines fehlgeleiteten Stoffwechsels. „Eine gesteigerte Flüssigkeitszufuhr und bei Bedarf entsprechende Medikamente wirken meist vorbeugend.

Vorbeugend wirken sich ausreichendes Trinken (mindestens 1,5 l pro Tag, bei Schwitzen entsprechend mehr) sowie obst- und gemüsereiche Ernährung aus.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

Foto: © leszekglasner - stock.adobe

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