Binge Eating: Esssucht oder nur zu viel Appetit?
Erst eine deftige Pizza, reichlich Süßigkeiten und danach noch tütenweise Chips – solche kleinen Essgelage gönnen sich viele Menschen von Zeit zu Zeit. Doch wann wird dies zur Krankheit? Dafür spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle: Kontrollverlust und eine Beeinträchtigung des Lebens. Bei geschätzten 2 % der Bevölkerung ist dies der Fall: Sie leiden unter ihren Essattacken, die sie nicht mehr steuern oder gar aufhalten können, häufig mit starkem Übergewicht und Depressionen als Folge.
Denn hinter dieser Essstörung steckt nicht Genuss, sondern eine Sucht. Wer solche Essanfälle hat, würde gerne aufhören, aber kann es nicht, auch wenn der Hunger längst nachgelassen hat. Im Gegensatz zu Bulimie (Ess-Brech-Sucht) kommt es anschließend aber nicht zum Erbrechen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Experten vermuten, dass hinter der Binge-Eating-Störung meist andere Probleme stecken, darunter Traumatisierungen, Depressionen, Einsamkeit, Selbstwertstörungen und Abweichungen in der familiären Esskultur. Häufig trat auch bereits früh im Leben Übergewicht auf. Daher ist es für Betroffene wichtig, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen und nicht nur eine Ernährungsberatung.
Erste Informationen und Hilfe erhalten Betroffene und ihre Angehörigen unter www.bzga-essstoerungen.de oder über das Info-Telefon der BZgA: 0221-892031.
Quelle: www.bzga.de
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