Intervallfasten – Stunden zählen statt Kalorien
Als Strategie zur Gewichtskontrolle erfreut sich Intervallfasten immer größerer Beliebtheit. Trotz der Vielzahl veröffentlichter Arbeiten steht kann die Forschung bislang nur wenig valide Aussagen darüber treffen. Als Intervallfasten – auch als intermittierendes Fasten bezeichnet – werden unterschiedliche Ernährungsprotokolle beschrieben, die aus abwechselnden Fasten- und Essperioden bestehen. Dabei isst man z. B. nur innerhalb von 8 (seltener 4 oder 6) Stunden eines Tages und fastet die anderen 16 Stunden. Alternativ ist auch das 5:2-Protokoll verbreitet mit einer Essperiode von fünf Tagen und zwei Tagen Fasten (stark reduzierte Nahrungsaufnahme, z. B. nur flüssige Nahrung). Beim „alternate-day-fasting“ wechseln sich normale und Fastentage ab.
Je nach Studie ist auch die Definition der Fastenperiode unterschiedlich – von 0 Kilokalorien (kcal) bis zu etwa 700 kcal. Dagegen werden während der Essperioden meistens keine Einschränkungen definiert, was die Qualität und Quantität der Nahrung betrifft. Dabei sind sich aber die meisten Wissenschaftler in diesem Bereich einig, dass eine ausgewogene Ernährung während der Essperioden die Wahrscheinlichkeit einer Mangelernährung deutlich reduziert.
Laut einer Untersuchung von Professorin Krista Varady, Universität Illinois, sind die 6/18- oder 4/20-Varianten effektiver als das 8/16-Modell. Im Vergleich zu Kontrollen haben beide Gruppen deutlich Gewicht verloren und zeigten verbesserte metabolische Parameter (z. B. Blutdruck, Insulin, Blutfette). Dieses Ergebnis bestätigten auch andere Studien, bei denen das 8:16-Konzept wenig bis keine signifikanten Auswirkungen auf das Gewicht hatte.
Die gute Nachricht: Bisherige Studien konnten keine negativen Effekte des Intervallfastens nachweisen. Als entscheidend sehen Experten eine langfristige Ernährungsumstellung hin zu einer ernährungsphysiologisch günstigen Lebensmittelauswahl an.
Quelle: Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de
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