Kleinkinder: Häufiger Gebrauch von Touchscreens beeinträchtigt Konzentrationsfähigkeit
Der Gebrauch von Bildschirmmedien wie Smartphones und Tablets im Kleinkindalter als besonders aufnahmefähiger Lebensphase ist bekannterweise mit Konzentrationsschwierigkeiten verbunden. Aber nur wenige Studien haben diesen Zusammenhang genau quantifiziert. Britische und schwedische Forscher testeten nun die Aufmerksamkeit von 40 Kindern, die vom Kleinkindalter bis zur Vorschule stabil hohe oder niedrige Touchscreen-Benutzer waren. „Vielnutzer“ von Touchscreen-Geräten waren demnach deutlich leichter ablenkbar.
Die Aufmerksamkeitskontrolle spielt eine entscheidende Rolle, um wichtige Informationen in der Umgebung zu erkennen und darauf reagieren zu können, aber auch um Unwichtiges zu ignorieren. Diese Fertigkeit wirkt sich auf die Fähigkeit eines Menschen aus, sein Verhalten an die Umwelt anzupassen, Empathie, Engagement und Fürsorge zu entwickeln und Beziehungen zu leben.
Kinder im Alter von 12 Monaten, 18 Monaten und 42 Monaten, deren Eltern angaben, dass sie viel mit Touchscreen-Geräten spielten, sahen sich bei Computeraufgaben schneller neue Objekte in ihrem Sichtfeld an als ihre Altersgenossen, die weniger oder gar keine Touchscreens verwendeten, so die Beobachtung der Forscher. In ähnlicher Weise konnten diese Kinder Ablenkungen während der Experimente weniger ausblenden als ihre Altersgenossen.
„Die Nutzung von Smartphones und Tablets durch kleine Kinder hat in den letzten Jahren rapide zugenommen“, erklärte der Co-Autor der Studie, Professor Tim Smith vom Birkbeck Center for Brain and Cognitive Development der Universität London. „Die ersten Lebensjahre sind für Kinder von entscheidender Bedeutung, um zu lernen, wie sie ihre Aufmerksamkeit kontrollieren und Ablenkung ignorieren können. Dies sind früh erworbene Fähigkeiten, die bekanntermaßen beeinflussen, wie erfolgreich jemand in der Schule und im beruflichen Werdegang ist“, verdeutlichte Professor Smith.
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de