Traubenkirsche in der Küche
Im Frühling sind die weißen Blüten der Traubenkirsche kaum zu übersehen. Sie stehen in großen Trauben und verströmen einen intensiv honigartigen Duft. In der Küche lassen sich aus den Blüten süße Köstlichkeiten zaubern. Die Kirschen reifen im Herbst und sind ebenfalls essbar.
Zur Blütezeit von April bis Mai kann man die Einzelblüten zur Aromatisierung von Speisen nutzen oder als Tee aufgießen. Eine leckere Nascherei sind kandierte Blüten. Dafür werden sie in einem Sirup aus Zucker und Wasser gebadet und anschließend getrocknet. Man kann die weiße Blütenpracht aber auch vorsichtig mit Eiweiß bestreichen und mit Kakaopulver bestreuen.
An einem warmen Frühlingstag ist Mineralwasser mit einem Schuss Traubenkirschensirup und ein paar Eiswürfeln ein erfrischendes Getränk. Für den Sirup werden an einem sonnigen Tag einige Handvoll Blüten gesammelt. Ein Kilogramm Zucker in einem Liter Wasser lösen. Eine unbehandelte Zitrone in feine Scheiben schneiden, mit den Blüten zum Sirup geben und mit einem Tuch abdecken. Zwei bis drei Tage kühl und dunkel stellen und täglich umrühren. Anschließend die Flüssigkeit filtern und mindestens zehn Minuten aufkochen, damit sich die enthaltene Blausäure verflüchtigt. Nach dem Abkühlen Zitronensaft hinzugeben und in saubere Flaschen füllen.
Im Spätsommer und Herbst reifen die Kirschen und verfärben sich von dunkelrot zu schwarz-glänzend. Sie schmecken roh etwas bitter und süßlich-herb. Der große Kern enthält geringe Mengen Blausäure und sollte daher entfernt werden. Sehr lecker ist ein Fruchtaufstrich, Gelee, Kompott oder Saft aus Traubenkirschen. Die Früchte können aber auch mit anderem Obst zu einem Smoothie verarbeitet werden. In der Naturheilkunde wird die Traubenkirsche ebenfalls geschätzt. Die dunkelgraue Rinde kann gekocht und bei Durchfall und Hautausschlägen eingesetzt werden.
Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus), auch Elsbeere oder Sumpfkirsche genannt, ist ein heimisches Wildgehölz. Sie wächst als mehrstämmiger Strauch oder Baum und kann an einem geeigneten Standort bis zu 15 m hoch werden. Die Traubenkirsche mag es feucht und ist häufig in Auwäldern und an Bächen, aber auch in Gärten und Parks zu finden. Die Blätter sind eiförmig, zugespitzt und am Rand fein gesägt. Im Frühjahr sind die Blüten für Bienen und Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle.
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de