Vegetarische Ernährung: Vitamin-B12-Mangel bei Babys
Eine aktuelle deutsche Untersuchung mit 176.702 Babys kam zu dem Ergebnis, dass bei vielen Babys ein Vitamin-B12-Mangel auftritt. „Ein Vitamin-B12-Mangel macht sich bei den Babys meist erst im zweiten Lebenshalbjahr bemerkbar und kann dann schwere Schäden zur Folge haben wie Wachstumsstörungen, Blutarmut, Muskelschwäche und eine veränderte Gehirnentwicklung“, erklärt Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei Neugeborenen ist die Ursache des Vitamin-B12-Mangels häufig der mütterliche Vitamin-B12-Mangel. Stillende Frauen haben einen besonders hohen Bedarf an Vitamin B12. Wenn sie sich vegan oder vegetarisch ernähren, nehmen sie oft zu wenig davon mit der Nahrung auf. Aber auch häufiges Erbrechen während der Schwangerschaft, Krankheiten wie eine Colitis ulcerosa oder bestimmte Medikamente können die Aufnahme des Vitamins erschweren. In seltenen Fällen kann auch eine genetische bedingte Störung der Aufnahme dieses Vitamins zugrunde liegen.
„Wenn sich Schwangere vegan, aber auch vegetarisch ernähren, sollten sie ihren Frauenarzt informieren, um bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel zu bekommen. Stillende Mütter sollten den Kinder- und Jugendarzt informieren, wenn sie eine rein pflanzliche Diät bevorzugen, damit er regelmäßig überprüfen kann, ob der Säugling ausreichend versorgt ist“, rät Dr. Kahl.
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de
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